Am 14.04.18 haben wir die Gelegenheit bekommen, die Apassionata Show Equila in München als Showtester zu besuchen. „Artistik und Pferdezauber – Szenen voller Poesie“ heißt es untere anderem auf der Seite. Ich war sehr gespannt auf den Abend. Hier möchte ich Euch meine Eindrücke schildern.

Die Story

Equila- so heißt das magische Land, in dem sich die Show abspielt. Ein Land, in dem Pferde und Menschen in harmonischen Einklang leben. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen der junge Phero und sein Hengst Arkadash. Mit ihm begibt sich Phero auf seine Reise durch das Land, um den Gipfel des Berges Alpherat zu erreichen und dort die höchste Form der Verbundenheit von Pferd und Reiter. Dies soll ihn schließlich zum besten Reiter Equilas auf dem jährlichen Turnier seiner Heimatstadt machen. Auf dieser Reise findet er seine große Liebe Amara, erlebt Wettkämpfe zwischen Siedlern und Freireitern, begegnet unterschiedlichen Menschen, Pferden und Eseln, verliert zwischendurch seinen Freund Arkadash aber wird schließlich auch wieder mit ihm vereint. Ein Zitat, das immer wieder fällt und mir persönlich sehr gut gefallen hat:

Wen ein starkes inneres Band verbindet, der brauch auch kein äußeres.

In der Geschichte geht es also um die innige Freundschaft zwischen Mensch und Pferd. Vertrauen, Respekt und Verbundenheit. Alles Dinge, die mir auch in Bezug auf Pferde am wichtigsten sind.

Die verschiedenen Stationen der Reise werden durch ein wirklich tolles Bühnenbild, Lichteffekte und Musik untermalt. Akrobaten und Tänzer sind auch mit von der Partie und liefern eine sehr professionelle Darbietung. Die Szenen zu Pferd waren für mich sehr unterschiedlich. Einerseits passend, da hier auch unterschiedliche Regionen und Stationen gezeigt wurden. Allerdings passten einige Reitweisen meiner Meinung nach nicht zum Grundgedanken der Geschichte selbst. Aber dazu später mehr.

Pferde und Darsteller

Folgende Rassen sind in der Show vertreten:

Friesen, Shire Horses, Lusitanos, Menorquins, P.R.E, Shetland Ponys und mein absolutes Highlight: ESEL!

Als Kaltblutfan war ich besonders auf die Shire gespannt. Alle Pferde waren wirklich toll, fast ausschließlich männlich, sehr gut im Training und motiviert. Leider wurden gerade die „schwereren“ Pferde sehr eng geritten. Bei einigen Friesen setzte sich der Schaum vom Maul schon an der Brust ab. Für mich persönlich einfach nicht schön anzusehen. Ich verstehe auch nicht warum, denn gerade die weiteren Teams haben deutlich gezeigt, dass es auch anders geht. In Anbetracht der Hauptaussage der Geschichte war der Anblick in Bezug auf diese Art zu Reiten für mich eine Farce. Ich habe versucht, mir dadurch aber nicht die Freude über die anderen Szenen nehmen zu lassen.

Neben den Eseln um Laurent Jahan, hat mir die Freiheitsdressur der Equipe Giona unglaublich gut gefallen. Es war beeindruckend und wirklich toll, wie ein Mensch und sieben Pferde in Harmonie vor einem Publikum etwas wirklich schönes zeigen. Außerdem gab es noch eine wirklich spektakuläre Spanische Post, ebenfalls von diesem Team und ihren Schimmeln. Ich habe wirklich größten Respekt vor dieser Leistung, sowohl der Pferde als auch der Giona Brüder.

Eine ebenfalls wirklich starke Vorstellung haben für mich die Stuntreiter der Equipe Hasta Luego abgeliefert. Unglaublich, welche Leistung diese Reiter und ihre Pferde gezeigt haben. Das kann man schwer beschreiben und muss man einfach gesehen haben.

Die Szene vor dem Gipfel, die den „Kampf“ mit den Wächtern des Berges darstellen sollte, war genial gemacht und einer der Höhepunkte der Show.  Choreographie und die reiterliche Darbietung: TOP!

Meine Verärgerung über die teilweise zugeschnürt gerittenen Pferde konnte damit besänftigt werden. Denn bei den meisten Teams wurde es anders bzw. besser gezeigt. Zwischenzeitlich habe ich mich auch gefragt, ob ich mir als Reiter eines Pferdes, das sich quasi in die Brust beißt und schäumt, nicht selbst komisch vorkommen würde, mein Pferd derart hart an der Kandare zu reiten und gleichzeitig Kollegen zu sehen, die ebenso hohe bzw. höhere Reitkunst zeigen, ohne dies zu tun. Ich bin mir sicher, dass man auch Friesen nicht so reiten muss!

Mein Fazit

Es war ein gelungener Abend und insgesamt eine tolle Show. Auch für Menschen, die nicht reiten oder Pferdenarren sind, dürfte der Besuch durchaus unterhaltsam und beeindruckend sein. Der einzige Wermutstropfen bleibt für mich die Sache mit den eingeschnürten Friesen. Die gehen mir einfach nicht aus dem Kopf und der Anblick hatte für mich einfach nichts Schönes, eher schon störend und ärgerlich. Es ging nicht nur mir so, denn in der Pause habe ich mich noch mit anderen Besuchern unterhalten, die es ähnlich sahen. Ich finde es klasse, dass so unterschiedliche Pferderassen vertreten sind und auch schwerere Rassen dabei eine Bühne bekommen. Allerdings sollte man doch lieber zeigen, dass auch diese Pferde fein und dennoch motiviert geritten werden können. Das würde einfach auch viel besser zur Grundidee der Story passen.

Die Preisspanne für Tickets ist groß. Man kann zwar schon für 29.90 die Show besuchen, allerdings nur mit Sichteinschränkung. Mein Platz war aus der Premium-Klasse und hätte 120 Euro gekostet. Ich gebe zu, dass ich das nicht ausgegeben, sondern es wohl lieber in die Pferde der Noriker Ranch investiert hätte. Der Abend war schön und wirklich unterhaltsam aber dieser Preis wäre mir dennoch zu hoch. Ich hoffe, dass ich Euch einen Einblick geben konnte. Natürlich ist das alles nur meine Meinung und man sollte sich immer selbst ein Urteil bilden.