Jetzt fängt die sonnige und schöne Jahreszeit wieder an. Sie hat nur einen echten Nachteil, die jeder Pferdemensch kennt: Pferd und Mensch werden von Insekten geplagt. Ob es Stechmücken, Bremsen oder Zecken sind – sie sind nicht nur lästig, sondern können bei einigen Tieren und Menschen auch allergische Reaktionen oder Krankheiten übertragen. Wir haben in den letzten Jahren einiges versucht- mal mit mehr oder weniger Erfolg. Die Anfälligkeit dafür ist von Typ zu Typ unterschiedlich und wir möchten unsere persönliche Erfahrung mit Euch teilen, was sich bei uns am besten bewährt hat. Natürlich muss jeder selbst für sich ein Stück weit testen, was am besten hilft, aber vielleicht findet Ihr hier Anregungen

Insekten Abwehrsprays

Es gibt so viele Produkte an Insekten Abwehrsprays auf dem Markt, dass man kaum weißt, was man nehmen soll. Ich habe gefühlt zig unterschiedliche Sprays ausprobiert, mit mehr oder weniger Erfolg. Ich selbst reagiere meist allergisch auf Stiche und behandle mich vor einem Ausritt grundsätzlich zusammen mit dem Pferd. Ich würde einem Tier auch keinen Substanzen zumuten, die ich nicht an mir selbst getestet habe. Die meisten Sprays hatten für mich nur kurzzeitigen Erfolg und haben dazu noch erbärmlich gestunken. Ihr dürft nicht vergessen, dass Pferde noch eine viel feinere Nase als wir Menschen haben. Diverse Gerüche sind für sie damit auch extrem abstoßen, was zu einer Abwehrreaktion führen kann. Hier meine Top 3 der Sprays:

1. CIT Bremsentod

Dieses unscheinbare Spray, das es meist auch im Lagerhaus um die Ecke gibt, habe ich mir durch Zufall gekauft und es ist zu meinem persönlichen Testsieger geworden. Zu den Fakten:

  • Insektizid zur Bekämpfung von Bremsen, Fliegen, Stechmücken, Kriebelmücke, etc.
    zur Anwendung am Tier (Pferd)
    es hilft so ziemlich gegen alle Viecher, die bei uns rumfliegen
  • wirkt bis zu drei Tage
    „es wirkt lange, wie lange genau kann ich nicht sagen, aber am längsten von allen anderen Sprays“
  • Dosierung pro Tier ca. 12 ml
    „ich habe es nach Gefühl dosiert“
  • Naturpyrethrum wirkt durch seinen sofortigen Knock Down-Effekt und Kill-Effekt:
    „klingt erstmal heftig, ist aber halb so wild. Es wirkt wirklich sofort. Wenn man beim Putzen das Pferde z.B. damit einsprüht kann man es deutlich sehen. Dabei hat es kaum Geruch bzw. angenehmen Geruch, was auch die Pferde so signalisiert haben. Pyrethrum ist ein natürliches Mittel, das aus Chrysanthemen gewonnen wird. ABER VORISCHT BEI BIENENSCHWÄRMEN IN UNMITTELBARER NÄHE! AUF DIE WIRKT ES GENAUSO! Auch sollte man darauf achten, dass es nicht in Gewässer gelangt, da Fische ebenso daran sterben können“
  • Es ist verhältnismäßig günstig und in großen Flaschen erhältlich (1 Liter)
  • Tipp: Fliegendecken damit einsprühen, das hält dann noch länger die Insekten ab.

2. Dr. Schaette Bremsenfrei

Dieses Spray überdeckt den Eigengeruch der Tiere mit natürlichen Mitteln und hält so Insekten fern. Es soll bis zu 6 Stunden wirken. Erfahrungsgemäß muss aber, je nach Schweißbildung, nachgesprüht werden. Auf der Koppel ist es eher unwirksam, da es schnell den Effekt mit dem Eigengeruch verliert, aber z.B. zum Ausreiten oder Spazierengehen.

Man riecht, dass Lavendel dabei ist. Des weiteren wurde sich die Wirkung der Geranien zu Nutze gemacht. Geraniumöl ist ähnlich wie der Wirkstoff der Chrysanthemen ein natürliches Mittel zur Insektenabwehr. Es hat aber noch viele weitere positive Effekte auf unsere Gesundheit. Es hilft z.B. auch bei Wundheilung und zur Stimmungsaufhellung. Dazu hat es nicht die negative Wirkung auf Bienen und Fische, wie oben beschrieben.

Dieses Spray ist gerade für empfindliche Typen ideal und auf Grund der rein natürlichen und unbedenklichen Inhaltsstoffe mit gutem Gewissen anzuwenden. Allerdings ist die Wirkung definitiv schwächer als die vom CIT Bremstod und weniger nachhaltig. Dafür gefährdet man keinen für uns so wichtigen Bienen, falls diese in der Nähe gehalten werden. Die beschriebenen Wirkstoffe kann man sich auch selbst mischen. Hier empfehlen ich die nachfolgende Lektüre „Stallmeisters Hausapotheke“ mit vielen Tipps für Mensch und Tier. Wirklich lesenswert und nützlich.

3. Asorbine Ultra Shield

Gleich vorab: dieses Spray ist für die Umgebung zugelassen und nicht direkt für den Hautkontakt! Man sollte es also im Stall, auf Ausrüstung, Decken usw. sprühen. Ich habe es an mir selbst getestet und keine Spätfolgen davon getragen, was aber nichts heißt. Denn es handelt sich um ein Biozid, was zwar hoch wirksam, aber mit Vorsicht zu genießen ist. Laut Hersteller wirkt es gegen:

Ameisen,
Küchenschaben,
Silberfische
Felsenspringer,
Ohrwürmer,
Spinnen,
Milben,
Käfer,
Bücherläuse,
Motten,
Asseln,
Grillen,
Hundertfüßler sowie
Tausendfüßler.

Dieses Spray beinhaltet zwar auch den Chrysanthemen-Wirkstoff, allerdings in synthetischer Form: Pyrethoide. Dazu  Piperonylbutoxid. Dieses Spray ist also die „Hardcore“ und synthetische Variante. Warum ist es dennoch mit in meiner Liste? Weil es in der Tat hochwirksam ist und es manchmal Situationen gibt, in denen ein Pferd extremen Schutz vor Insekten bedarf. Wenn also nichts mehr hilft, dann dürfte das noch helfen. Allerdings bitte beachten, dass man es nicht direkt auf die Pferde sprühen sollte. Ich empfehle es nur in Sondersituationen, wenn dringend Abhilfe geschaffen werden muss und sonst nichts mehr Wirkung zeigt.

4. Decken und Masken

Bei uns sind dieses Jahr die Insekten mit geballter Ladung und Aggressivität wieder gekommen- ähnlich schnell wie die sommerlichen Temperaturen. Die Pferde freuen sich über die Koppelgänge, aber man sieht deutlich, wie geplagt sie durch die Insekten sind. Auf Grund von „Pferderipper“ Ereignissen in der Umgebung kommt es nicht in Frage, sie nur Nachts raus zu stellen. Ich habe deshalb zusätzlich zu den Sprays diverse Fliegendecken und Masken getestet. Tatsächlich bemerkt man bei der Zebradecke im Vergleich zu einer andersfarbigen einen direkten Unterschied. Das Pferd mit Zebradecke hat wesentlich weniger Insekten in der Nähe. Daher sind bei uns im Zweifelsfall lauter Zebras unterwegs. Der Bauchlatz ist auch für Nicht-Exkzemer praktisch, denn gerade dort sitzen sie gerne und stechen.

 

Gerade unsere Junghengste sind Spezialisten in Masken „ausziehen“. Im Spiel ist das alles wohl besonders witzig. Wer dennoch eine tragen soll, bekommt diese überziehbare ohne Klett o.ä. Sie hält definitiv länger und schmiegt sich dem Kopf an ohne für zu viel Schweißbildung zu sorgen. Irgendwann zerreißt sie zwar aber in Anbetracht des Preises ist das zu verschmerzen. Bei unseren Junghengsten hat sich im Dauereinsatz wirklich am längsten gehalten.

Fazit

Ich versuche bei starker Insektenbelästigung in erster Linie dem Pferd und mir Abhilfe zu schaffen. Ich setze dabei nicht kopflos und ohne hinterfragen jegliche Substanzen ein, dennoch kommt man in gewissen Situationen leider rein mit Hausmittelchen nicht weiter. Zumindest in unserer Gegend. Ich hatte selbst schon riesige Schwellungen auf Grund von Stichen, ebenso die Pferde. Bei stark belasteten Pferde versuche ich mit Decken und Masken in Kombination mit dem CIT Bremsetod Linderung zu schaffen. Das hat sich bisher in der Praxis am besten bewährt. Auch zum Ausreiten nutze ich das Spray, sowohl für mich als auch fürs Pferd. Preis/Leistungs-Sieger ist es dazu auch. Dennoch empfehle ich Euch allen, die Hausmittel zu versuchen und sich mit der Thematik zu beschäftigen. Gerade empfindliche Pferde oder Allergiker werden es Euch danken!